04.06.2023

Spitzensport

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München

Erfolgreiche Schweizer an den ersten Weltcups in München

Der Einstieg in den Armbrust-Weltcup 2023 ist dem Schweizer Team gelungen! In den vier ausgetragenen Wettkämpfen wurden 12 Medaillen vergeben – vier davon (einmal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze) fanden den Weg in die Schweiz!

Das Schweizer Team blickt zufrieden auf den Weltcup in München zurück. Zu diesem Erfolg haben Joëlle Baumgartner und Ramona Bieri den Hauptanteil beigesteuert. Ihre Leistungen in den beiden 30mWettkämpfen waren überragend und zu Recht mit vier Medaillen gekrönt. Auf die 10m-Distanz haben die Schweizerinnen und Schweizer auf die Weltspitze noch Boden gutzumachen.

Vom achten auf den ersten Platz

Der Wettkampf auf die 30m-Distanz wird in zwei Stellungen absolviert. Der erste Teil umfasst 30 Schüsse in der Stehend-, der zweite Teil 30 Schüsse in der KniendStellung. Nach dem Stehend-Teil am ersten Wettkampftag sahen die Chancen für das Schweizer Team auf Edelmetall noch nicht so berauschend aus. Ramona Bieri und Stephan Loretz lagen mit 280 Punkten gemeinsam mit dem zweitplatzierten Thomas Debenne (FRA) zehn Punkte hinter dem führenden Reichhuber (GER) zurück. Joëlle Baumgartner hatte gar einen Rückstand von 14 Punkten auf Reichhuber zu beklagen. Der Kniendteil brachte dann die Wendung. Wie man es von Baumgartner kennt, fokussierte sie sich voll und ganz auf den zu absolvierenden Wettkampfteil und blendete den Rückstand aus dem StehendProgramm vollständig aus Mit 295 Punkten erzielte Baumgartner das höchste Kniendresultat und rollte damit das Feld von hinten auf. Auf dem achten Platz in die Kniendwertung eingestiegen, liess sie die Konkurrenz hinter sich und gewinnt mit 571 Punkten verdient Gold. Ihre Teamkollegin Ramona Bieri lieferte einen soliden Wettkampf ab. Den dritten Zwischenrang aus der Stehendwertung mochte sie nicht nur zu verteidigen, sondern konnte sich um einen Platz nach vorne schieben und mit 568 Punkten Silber für sich beanspruchen. Damit war der Schweizer Doppelsieg eingetütet und das Schweizer Team hätte sich keinen besseren Start in die WeltcupSaison vorstellen können.

Baumgartner und Bieri zum Zweiten

Am zweiten Wettkampftag stand der zweite Weltcup auf die 30m-Distanz an. Erneut musste Baumgartner im Stehendteil Federn lassen und lag nach dem Stehendteil mit 275 Punkten, also mit einem Punkt weniger als am Vortrag, auf dem sechsten Zwischenrang. Bieri erreichte mit 279 Punkten ebenfalls einen Punkt weniger als am Freitag, belegte aber mit 279 Punkten und einem Rückstand von vier Punkten hinter Debenne den zweiten Zwischenrang. Wiederum spielte Baumgartner ihre Stärke im Kniendwettkampf aus und aufs Neue gelang es ihr, sich bis auf das Podest vorzukämpfen. Mit 568 Punkten fehlten ihr gerade noch drei Punkte auf Debenne, was aber ausreichte, ihre Teamkollegin Bieri (564) auf den dritten Schlussrang zu verdrängen.

10m-Wettbewerb der Männer in Französischer und Deutscher Hand 

Bei den Männern lieferten sich die Athleten aus Deutschland und Frankreich von Beginn weg ein hartes Kopf-an-Kopf Rennen. Nach den ersten zehn der gesamthaft 40 Schüssen in der Stehend-Stellung lagen Roman Meignan (FRA) und Marius Klöckers (GER) mit je 99 von 100 möglichen Punkten vorne – knapp gefolgt von Stefan Reichhuber (GER), der mit 98 Punkten dem Führungsgespann hart auf den Fersen lag. Meignan konnte sein Resultat auch in der zweiten Passe halten und liess sich nochmals 99 Punkte auf sein Konto schreiben. Reichuber tat es ihm gleich und konnte sich damit punktgleich mit Michael Dhalluin (FRA), der in den zweiten zehn Schüssen das Punktemaximum von 100 Punkten erreichte, gemeinsam mit Dhalluin auf den zweiten Platz vorschieben. Meignan, der den Gesamtweltcup 2022 auf dem fünften Platz abschloss, liess nun nichts mehr anbrennen. Die dritte Zehnerserie schloss er mit 100 Punkten ab und machte damit klar, dass er sich nicht mehr von der Spitze verdrängen lassen wollte. In der Schlusspasse musste er dann nochmals zwei Neuner einstecken, was zum Gesamtresultat von phantastischen 396 Punkten und dem Gewinn der Goldmedaille führte. Reichhuber konnte den knappen Rückstand aus den ersten beiden Zehnerserien nicht mehr wett machen und gewann mit 393 Punkten verdient Silber, gefolgt von seinem Landsmann Christian Dressel, der mit seinen Abschlusspassen von 97 und 100 Punkten das Feld von hinten aufrollte und die Bronzemedaille für sich beanspruchen konnte.

Deutscher Doppelsieg bei den Frauen

Bei den 10m-Frauen wiederholte sich das Bild aus dem Männer-Wettbewerb. Den starken Athletinnen aus Deutschland und Frankreich hatten die anderen Nationen nichts entgegenzustellen. Die Sportlerinnen, die bereits am Gesamtweltcup 2022 in den vorderen Rängen anzutreffen waren, dominierten den 10m-Wettkampf in München. Jolanda Prinz (GER) - die Vierte des Gesamtweltcups 2022 - erzielte das grossartige Resultat von 392 (96/97/100/99) Punkten und liess sich verdient die Goldmedaille umhängen, gefolgt von Britta Wolf (GER), die mit 390 Punkten Silber gewann und damit den Deutschen Doppelsieg sicherstellte. Lisa Roettele (FRA) und Andrea Geng (FRA), die Silber- und die Bronzemedaillen Gewinnerinnen des Weltcups 2022, konnten die Dominanz der Deutschen Sportschützinnen durchbrechen und sich mit je 388 Punkten auf dem dritten bzw. vierten Rang platzieren.

Verbesserungspotential

Die Schweizerinnen und Schweizer konnten in den 10m-Wettbewerben ihre Erwartungen noch nicht erreichen. Bei den Männern als auch bei den Frauen lagen die Podestplätze ausser Reichweite. Bei den Frauen erreichte Ramona Bieri, die im ersten 30m-Wettbewerb Silber erreicht hatte, mit 384 Zählern und acht Punkten Rückstand auf die Gewinnerin den siebten Platz. Bei den Männern erzielte Pascal Nyffenegger, der in diesem Jahr erstmals im Swiss-Team dabei ist, 386 Punkte und platzierte sich mit zehn Punkten Rückstand auf den Sieger ebenfalls auf dem siebten Rang. 

 
Bericht von Markus Roth

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